Gigabitfilm – Erste Ergebnisse

Es stellt für mich eine ganz besondere Herausforderung dar, herauszufinden, welche künstlerischen und technischen Möglichkeiten dieses neue Filmmaterial bietet.

Es scheint zwar grundlegend unmöglich zu sein, die wirkliche technische Qualität des Gigabitfilms (1)<EXT> (int.) im Internet zu zeigen, dennoch möchte ich den Versuch wagen, hier wenigstens einen Hauch dieser Qualität anzudeuten. Aus diesem Grunde zeige ich meine Arbeiten überdurchschnittlich groß, was somit auch überdurchschnittlich große Ladezeiten nach sich zieht.
Obwohl die wirkliche Qualität dieses Aufnahmematerials für mein Empfinden erst bei Vergrößerungen ab mindestens 50x60 cm zu sehen ist, hoffe ich doch sehr, daß sich hier in dieser sehr reduzierten Form wenigstens ein Hauch der Stimmung der Originale erahnen läßt.

Zur praktischen Arbeit mit diesem Material folgend einige persönliche Anmerkungen, die keinen Anspruch auf Objektivität erheben:
Nach ersten „Fehlschüssen“, die aber teilweise daran lagen, daß ich entgegen den Herstellerangaben versuchte, meine herkömmliche Arbeitsweise hier ebenfalls anzuwenden, hatte ich die ersten brauchbaren Negative vorliegen. Es zeigt sich, daß man die herkömmliche Betrachtungsweise der eigenen Negative überdenken muß. Zwar wird mit diesem Material ebensowenig wie bei anderen „Neuen“ Produkten die Fotografie neu erfunden – wenn man aber bereit ist, die niedrige Empfindlichkeit in Kauf zu nehmen und seine Arbeitsweise darauf abzustimmen, kann man zu bemerkenswerten Ergebnissen kommen. Natürlich kommt es zu einigen außerplanmäßigen Randerscheinungen – beispielsweise bekommt der Einsatz des Kornscharfstellers in der Dunkelkammer eine völlig neue Bedeutung, da Gigabitfilm praktisch kornlos ist.
Für den Freund des Zonensystems beginnt ebenfalls eine Phase der Umgewöhnung, da sich die Kontraststeuerung mittels der Zeit-/Temperaturmethode eher schwierig gestaltet.
Einen wichtigen Schritt stellt für mich die neue Typ IV-Chemie dar, die zwar keine höhere Filmempfindlichkeit bietet, dafür aber die oft gewünschte verbesserte Schattenzeichnung. Dies ist allerdings je nach Motiv nicht immer gewünscht, da die Schatten hierdurch manchmal zu „leicht“ kommen. Ich werde somit Typ II- (bis jetzt entgegen den Herstellerangaben bei Raumtemperatur eingesetzt) und Typ IV-Chemie parallel benutzen.

Kurz ausgedrückt ist Gigabitfilm-Planfilm aufgrund der noch zu geringen Empfindlichkeit immer noch nicht der Stein der Weisen, aber in einer ISO 200-Ausführung wäre er der Traumfilm, besonders wenn er dann auch noch keinerlei Schwarzschild-Effekt aufweisen würde. Aber – soweit genügend Licht da ist – ist er ein großer Schritt nach vorne, der neue Möglichkeiten bietet. Ich werde ihn parallel zu meinen klassischen Materialien einsetzen.

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int. = mehrsprachig, <EXT> = externer Link

Statischer Link:
http://www.zonesystem.de/html/deutsch/galerie/gigabitfilm/

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Autoreninformation:

Bodo P. Schmitz fotografiert seit 1994 im Großformat (FN1)<EXT> (int.) und seit ca. 1998 ausschließlich in schwarzweiss (FN2)<EXT> (int.). Er führt sämtliche Arbeitsschritte von der Bildidee bis zur Vergrößerung auf Barytpapier (FN3)<EXT> (int.) selbständig aus. Nach reiflicher Überlegung hat er sich dazu entschlossen, im künstlerischen Bereich den analogen Weg weiter zu gehen. Weitere Projekte:

www.linux-praktiker.de: Tipps & Tricks zu Linux aus der Hand eines versierten Praktikers
www.mutbuergerdokus.de: Dokumentation von Zeitgeschichte und zivilgesellschaftlichem Bürgerengagement

 

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